Informationsblatt 2 - 2010

Deutscher Holzschutzfachverband
Landesverband Berlin/Brandenburg e.V.

Redaktion: Dipl.-Ing. H. P. Elsholz

Verbandsinformationen

Aktueller Mitgliederstand des Landesverbandes Berlin/Brandenburg:
Stand per 30.09.2010: 195 Einzel-Mitglieder und 15 Firmenmitglieder.
Davon 2 fördernde (Fa. Otto Richter GmbH und Sallmann Holzschutz).

Mitgliederversammlung 2010
Am 02. 06. 2010 fand die jährliche Mitgliederversammlung in den Räumen der Stefanus-Stiftung statt. Neben dem Geschäftsbericht und den Ausführungen der Revisionskommission für 2009 stand die Neuwahl des Vorstandes für die kommenden 4 Jahre an. Der bisherige Vorstand hatte erneut kandidiert, trotz rechtzeitiger Aufforderung lagen keine weiteren Wahlvorschläge vor.
Nach Auszählung durch die Wahlkommission setzt sich der neue Vorstand wie folgt zusammen:
Vorsitz: Herr Dipl.-Ing. H. P. Elsholz
Vorstandsmitglieder: Herr Dipl.-Architekt Ingo Müller,  Herr Bauing. Uwe Sallmann

Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens unseres Verbandes gab der Vorsitzende einen historischen Überblick über die Gründung, Entwicklung und Arbeit des Verbandes im genannten Zeitraum.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Geschäftsführung durch Herrn Roland Zabel und der Revisionskommission in den vergangenen 20 Jahren gewürdigt.
Abschließend referierte Herr I. Müller über die im Entwurf vorliegende Neufassung der DIN 68800, Teil 1-4 und mögliche Auswirkungen auf die Tätigkeit unserer Kollegen.

Sachkundeausbildung Holzschutz am Bau
Der Landesverband Berlin/Brandenburg bildet auf der Grundlage des Lehrprogramms des Ausbildungsbeirates  Sachkundige für Holzschutz am Bau aus. Die Notwendigkeit der seit Jahren praktizierten Ausbildung wird durch Forderungen aus dem neuen Biozidgesetz und der neuen  Gefahrstoffverordnung vom Dez. 2004 und den allgemeinen Qualitätsanforderungen untersetzt und somit allen Planern und Ausführenden zur Pflicht gemacht.
Im Lehrgang wird überwiegend nur Grundwissen vermittelt. Der jeweils aktuelle Stand der Entwicklung von Wissenschaft und Technik erfordert ständige Weiterbildung.
Schwerpunktthemen: Grundlagen Holzkunde, Holzzerstörende Pilze und Insekten, Holzschäden durch chemische, thermische u. mechanische Einwirkungen, Schimmelpilze u. Bakterien, Bestimmungsübungen (Insekten, Pilze, Holzarten), Baulicher Holzschutz nach DIN 68800/2, Vorbeugender chem. Holzschutz nach DIN 68800/3, Bekämpfender HS nach DIN 68800/4, Schutzverfahren, Auswahl von Holzschutzmitteln, Bekämpfungsmaßnahmen u. deren Prüfung, Praktische Vorführungen und Gerätetechnik, Holzschutz in der Denkmalpflege, Baustellenexkursion mit Untersuchungsbericht, Regelwerke u. baurechtliche Bestimmungen, Leistungsverzeichnisse, Betriebsanweisungen, GABU, Gefahrstoff-VO, Dekontaminierung u. Entsorgung, Seminar (Gebrauchsklassen, Wirkungsdauer, Verträglichkeit, Holz im Freien), Prüfungsvorbereitung,  Prüfung (schriftlich, Bestimmung, mündlich) mit Zertifikat des Ausbildungsbeirates.
Lehrgangsdauer: 90,0 Std., Dienstag und donnerstagabends, Samstag vormittags.   Lehrgangsgebühr: 1.450,00 EURO (incl. MWSt), zuzügl. Prüfungsgebühr in Höhe von 250,00 €.
Interessenten wenden sich unter  030 – 9253444  an die Geschäftsstelle. Siehe auch in der Homepage unseres Verbandes.
Der nächste Lehrgang ist für Anfang 2011 geplant.
Verbandsmitglieder sind aufgefordert, Interessenten für unsere Lehrgänge zu werben.

Im Zeitraum vom 22.02. - 24.04.2010 wurde an unserer Ausbildungsstelle ein Sachkundelehrgang für Holzschutz am Bau durchgeführt. Alle 8 Teilnehmer haben erfolgreich bestanden.

Die Teilnehmer jedes Lehrgangs erhalten zum Zertifikat des Ausbildungsbeirates eine Anlage, die darauf verweist, dass unser Verband erneut für die kommenden 5 Jahre berechtigt ist, die Sachkundeausbildung gemäß Gefahrstoffverordnung vom Dezember 2004, geändert 12/2008 (Anerkennung der Gleichwertigkeit für bestimmte Anwendungsbereiche der Schädlingsbekämpfung), durchzuführen. Die  Teilnehmer werden gleichzeitig beauflagt, die jährlichen Weiterbildungsveranstaltungen des Verbandes (oder nachweislich anderer Verbände) zu besuchen.

Weiterbildungsveranstaltungen
Der TÜV Rheinland bietet empfehlenswerte Schimmelseminare mit den Abschlüssen Sachkundenachweis, Sachverständiger und Sanierungsfachbetrieb in verschiedenen Modulen an.
Interessenten informieren sich bitte bei der TÜV-Akademie Hohen Neuendorf unter 03303-5372- 48.

4. Kölner Schimmelpilz-Konferenz am 02. und 03.12.2010 mit insgesamt 13 Fachthemen.
Infos über Mail: Thorsten.Loellgen@de.tuv.com

Wie sind die Verbände zu erreichen?
- LV Berlin/Brandenburg:
          www.dhf-berlinbrandenburg.de
          E-Mail: dhflvberlin@aol.com

- HFN Norddeutschland:
          www. hfn-home.de
          E-Mail: webmaster@hfn.de

- Sächsischer HSFV:
          www.holzschutz-sachsen.de
          E-Mail: info@holzschutz-sachsen.de

Neue DIN 68800, Teil 1-4
Der Entwurf der neuen DIN wurde im November 2009 zur Prüfung und Stellungnahme vorgelegt. Unser Verband hat den Entwurf (für 373,00 €) erworben. Dieser liegt nach terminlicher Vereinbarung zur Einsichtnahme in der Geschäftsstelle aus.
Die vom Normenausschuss gestellte Einspruchsfrist per 31.03.2010 wurde eingehalten, d.h., der Vorstand hat vor allem zu Teil 3 und 4 eine Vielzahl von Einsprüchen per E-Mail in der vorgegebenen Tabellenform übermittelt.
Aktuell findet am 02.11.2010 die erste Beratung zu den Einsprüchen zum Teil 4 der DIN 68800 im Normenausschuss unter Leitung des Obmanns Herrn Dr. Grosser statt.
Vertreter unseres Verbandes ist Herr Ingo Müller.

Stammtisch Holzschutz
Der Stammtisch ist auch im Jahr 2010 wieder sehr aktiv. Es fanden mehrere Treffen im Restaurant „Klipper“ statt. Aktuelle Themen waren der Entwurf der neuen DIN 68800, Teil 1-4, Probleme aus der Holzschutzpraxis und Erfassung von Wunschthemen für künftige Auffrischungsseminare.
Interessenten wenden sich an Herrn Ingo Müller oder an die Geschäftsstelle.

LAGetSi  (Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und techn. Sicherheit) ist umgezogen. Turmstraße 21, Haus E/L, in 10559 Berlin. Tel. 030 – 902545000 (Herr Klug 030 – 902545447)

Zur Auffrischung
1. Fledermäuse und Holzschutz (Auszüge aus Fachprospekten)
Fledermäuse sind hochgradig spezialisiert und optimal an ihren Lebensraum angepasst. Hier wird in Kurzform vor allem auf Fledermausarten eingegangen, die in und an Gebäuden leben (Hausfledermäuse).
Ein Gebäude ist im Erkennungsbild einer Fledermaus ein "Felsklotz" mit einer Fülle von Spalten, Mauerfugen, offenen Verblendungen und einer Fülle von Hohlräumen, die dem Typus einer natürlichen Höhle, auch Großhöhle - Dachstuhl einer Kirche - entspricht.
Besonders der Einsatz von Holz als Baustoff in und an unseren Gebäuden assoziiert bei Fledermäusen ein Substrat, das sie naturbedingt schon aus dem Wald kennen. Der Mensch hat vielfach das nötige Mikroklima, den Lebensraum, geschaffen, der jedoch oftmals bei Sanierungen den Fledermäusen genommen wird.
Man kann die Hausfledermäuse in zwei Gruppen einteilen. Es gibt typische Spalten- und typische Großhohlraum-(Dachstuhl)-bewohner. Weiterhin wird zwischen Sommer- und Winterquartieren unterschieden.
Im faszinierenden Lebenszyklus der Fledermäuse ist die hohe Mobilität während des nächtlichen Beutefluges auf Insekten und zwischen den verschiedensten Quartiertypen von Bedeutung.
Als Winterquartiere dienen u.a. Höhlen, Stollen, Keller, Fassadenverkleidungen, Zwischendecken und Baumhöhlen.
Bei Sanierungsarbeiten/Holzschutz ist dringend zu beachten, dass der Schutz der Fledermäuse nach dem Gesetz Vorrang hat.
Fledermauskundler und speziell der Fledermausbeauftragte des jeweiligen Bundeslandes können beratend Planungen und Baumaßnahmen begleiten. Dacharbeiten an Objekten mit Federmausquartieren sind im Regelfall in der Zeit von Mitte Oktober bis Anfang März möglich.
Beim Einsatz von Holzschutzmitteln ist unbedingt auf die Fledermausverträglichkeit zu achten.
Auf keinen Fall sind Schutzmaßnahmen in Anwesenheit der Fledermäuse zulässig.

2. Schimmelpilze (Auszüge aus Zuarbeiten von Herrn S. Petzoldt)
Schimmelpilze sind keine taxonomische oder morphologische, sondern eine ökologische Kategorie.
Die Mehrzahl der Schimmelpilze ist der Klasse der  Schlauchpilze (Ascomycota) zuzuordnen.
Sie ist umgangssprachlich von alters her verbunden mit Organismen, welche die Fähigkeit haben, Lebens- und Futtermittel, Baustoffe und andere Produkte menschlicher Tätigkeit oberflächlich zu besiedeln und zu verderben. Die betreffenden Pilze sind dazu in der Lage, auf Grund mehrerer morphologischer und physiologischer Besonderheiten, deren Gesamtheit ihre spezielle Lebensstrategie ausmacht.
Naturbedingt ist der Erdboden der Hauptpool für die Schimmelpilzentwicklung. Von hier ausgehend werden diverse organische Materialien im Innen- u. Außenbereich kontaminiert. Zur Entwicklung benötigen Schimmelpilze kein Licht.
Unabhängig von der baulichen Situation können Biomüll, verdorbene Lebensmittel und die Erde von Zimmerpflanzen spezielle Streuherde für Schimmelpilze im häuslichen Bereich bilden.
Da Wasser der Hauptfaktor für das Schimmelpilzwachstum ist, ist bei Planung und Nutzerberatung auf die vom Nutzer beeinflussbare Wechselwirkung zwischen Raumklima und Bauteiloberflächen hinzuweisen und die entsprechenden Gesetze, Verordnungen und DIN einzuhalten.
Schimmelpilze sind keine potentiellen Holzzerstörer, einige, z.B. Trichoderma- und Chaetomium-Arten können Grundlage für die Entstehung von Moderfäule sein.
Für die Schimmelpilzbekämpfung werden diverse Fungizide angeboten, entscheidend ist jedoch die Beseitigung bzw. die Regulierung der klimatischen Objektbedingungen.
Vertiefend ist umfangreiche Literatur (sh. auch frühere INFO-Blätter und im Handbuch des ABR, Kapitel 3) heranzuzuziehen.

Literaturhinweise
An dieser Stelle sei nochmals auf die nicht mehr ganz neue, aber brandaktuelle Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (GefStoffv) vom 23.12.2004 (letzte Änderung 12/2008) hingewiesen.
Der Inhalt gliedert sich wie folgt in 7 Abschnitte:
1. Anwendungsbereich u. Begriffsbestimmungen
2. Gefahrstoffinformationen
3. Allgemeine Schutzmaßnahmen
4. Ergänzende Schutzmaßnahmen
5. Verbote und Beschränkungen
6. Vollzugsregelungen u. Schlussvorschriften
7. Ordnungswidrigkeiten u. Straftaten sowie die Anhänge I – V, hier sei besonders
   auf den Anhang III Nr. 4 verwiesen

Das Holzschutzmittelverzeichnis des DIBt vom April 2009 ist weiterhin aktuell. In der Geschäftsstelle sind noch Exemplare erhältlich.
Nach Auskunft des DIBt im Juni 2010 erscheint die nächste Ausgabe im 1. Halbjahr 2011.

Das neue Handbuch des Ausbildungsbeirates „Fragen und Antworten zur Sachkundeausbildung Holzschutz am Bau“ ist in der überarbeiteten und inhaltlich erweiterten Fassung von 2009 erschienen. Der Bezug ist für Verbandsmitglieder über die Geschäftsstelle möglich.
Der Preis beträgt 35,00 €, zuzügl. Versandkosten.

"Vergütung des Sachverständigen", von A. Weglage, Teubner/Springer, ISBN 3-8348-0659-8
"Sachverständigenfragen", von H. Volze, P. Lang GmbH int. Verlag, ISBN 978-3-631-58940-3
"Algen und Pilze an Fassaden",von Raschke/Büchli, Frauenhofer IBR, ISBN 978-3-8167-7051-0
"Holzmerkmale", von Christow Richter, ISBN 978-3-87181-061-9
"Statik im Dachgeschoss nach DIN 1052", Best.Nr. 305102 über www.architekturbuch.de
"Schäden durch fehlerhaftes Konstruieren mit Holz", von T. Haustein, HUSS-Best.-Nr. 566 688 8
"Holzfenster, Konstruktion, Schäden, Sanierung, Wartung", von Huckfeld u. Wenk,  2009
"Schimmelpilze in Wohnungen", von F. Frössel, HUS-Best.-Nr. 567 371 8
"Sanierung von  Feuchte- u. Schimmelpilzschäden", Autoren, HUS-Best.-Nr. 523 215 9
"Holzschädlinge", von K. Kempe, 4. Auflage 2010
"Sanierung von  Feuchte- u. Schimmelpilzschäden“, Autoren, HUS-Best.-Nr. 523 215 9
"BerlinerWaldwanderbuch", ISBN 978-3-935029-35-3 oder über www.viareise.de
"Waldzustandsbericht Berlin 2009" unter www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/waldzustand

Jubilare im II. Halbjahr 2010
Wir gratulieren unseren Jubilaren ganz herzlich (natürlich auch nachträglich)

zum 45. Geburtstag Herr Torsten Schale
Herr Detlef Paech
am 12. August
am 29. November
     
zum 50. Geburtstag Frau Ilona Jahnke
Frau Regina Züchner
am 15. September
am 27. November
     
zum 55. Geburtstag Herr Ingo Waldmann am 30. Oktober
     
zum 60. Geburtstag Herr Eckhard Reuß     
Frau Brigitte Jagenow
Frau Karin Kampe
Herr Günther Kleeberg
am 25. Februar
am 09. Juli
am 13. November
am 13. November
     
zum 70. Geburtstag Herr Uwe Peters am 17. Juli

Und zum Schluss wieder etwas zur Erbauung:
"Musik ist der vollkommene Typus der Kunst. Sie verrät nie ihr letztes Geheimnis."           Oscar Wilde
"Es ist nicht jeder ein Musikant der eine Geige auf dem Rücken trägt."                 Abraham a Santa Clara
"Die Musik spricht für sich allein, vorausgesetzt wir geben ihr eine Chance."                 Yehudi Menuhin
"Der Umgang mit Musik und ihren Traumgebilden macht für die Liebe empfänglich."         Stendahl

Zum Seitenanfang

© 2004 - 2011